..ist der name eines kleinen handgemachten endlosen weblogs mit sporadischen beiträgen zur lage der nation. verfasst von einem losen zusammenschluss von schreiberlingen, ohne dass jemand dazwischen quatscht.

Samstag, 10. Dezember 2011

"What if I take my troubles to the United Nations?"

Die letzte Zeile des Songs "The Words That Maketh Murder" auf dem neuen Album Let England Shake von PJ Harvey erinnert uns bitter daran, dass der Krieg gegen den Krieg am Ende nicht den Krieg beendet.
Das 10. Studio-Album der Alt-Rock-Queen ist ein schockierendes Stück Musik das hohe Anforderungen an seine Hörer stellt.

Let England Shake handelt von den Schrecken des Ersten Weltkrieges. PJ Harvey beschreibt darin gefallene Soldaten als "lumps of meat (..) that are quivering in the heat"; hüllt die Gräueltaten jedoch in gedämpfte Melodien, die so schön und vergnügt klingen, dass sie beinahe vergessen lassen, über welche Tragödie sie singt, die Millionen von Menschenleben gefordert hat und die Welt zeitweise in zwei Teile riss.  

Let England Shake ist ein gewagtes Album und gehört nicht nur zu den Besten von PJ Harvey, sondern mind. zu denen des gesamten Jahres 2011.

Ein hörenswertes Stück Musikgeschichte!

Samstag, 12. November 2011

Wenn man's deutsch ausspricht kommt man der Wahrheit vielleicht näher...

RATING Agentur

Freitag, 12. August 2011

Ohren auf: Nightmare and the Cat

Relativ neu und noch weitgehend unbekannt sind Nightmare & the Cat, unsere neue absolute Lieblings-Band. Wobei "Liebling" nicht das passende Wort für dieses Duo aus LA ist. "Sweet and biting" beschreibt den Sound der Indie-Folk-Band treffender. Wie eine schwarze Katze, die mit einem spielt, und hinterher merkt man, dass sie einen völlig verkratzt hat.

Nightmare & the Cat ist brandneu, aber man spürt jetzt schon ihre seltene magische Qualität. Angeführt von dem Frontmann Django James und seinem Bruder Samuel Stewart sowie Claire Acey, ist Nightmare & the Cat eine Rock 'n' Roll Kraft, mit der man rechnen muss. 

Als die Nachkommen von Dave Stewart (Eurythmics) und Siobhan Fahey (Bananarama), waren Sam und Django Stewart möglicherweise sowieso schon im Besitz eines all-access Passes am königlichen Hof der Popmusik. Doch am Ende ist es die Musik, die zählt und in diesem Punkt haben die Jungs einiges zu bieten. Das Aussehen und der vibrierende Sound der 5-köpfigen Band ist ganz eigenen Charakters und wir bescheinigen ihnen hiermit eine große Zukunft und Durchhaltevermögen.

Samuel und seine Kohorten sind völlig fesselnd zu beobachten, und bringen eine Energie in ihre Live-Show, die immer seltener wird. “We’re not interested in being picked up by a major label and then shelved,” sagt der 22 Jährige Samuel. “The most important thing you can do as an artist at the moment is to maintain the rights to your own music and be fucking brilliant live. You can’t download the experience of seeing a live act.”

Der charismatische Django, kaum 19 Jahre alt, bewegt sich zu der eingängigen Musik wie ein Harlekin auf Ecstasy. Seine starke, süße, zitternde Stimme und tänzerische schöne Bühnenpräsenz erinnern stark an den jungen Elvis Presley.

Ihre eindringlichen Harmonien, die abgespeckten Melodien und musikalisches Können klingen wie eine Mischung aus Arctic Monkeys, The Pixies und U2 kombiniert mit der beißenden Unschuld eines Jeff Buckley.

Nightmare & the Cat hat soeben eine erste hörenswerte Debut-EP "Nightmare & the Cat EP" veröffentlicht - ein Album besteht noch nicht.

Fotos: nightmareandthecat.com

“WE ARE NIGHTMARE & THE CAT… AND THAT IS THAT”

Freitag, 29. Juli 2011

Mick Jagger - The Impossible Cool


Er war cool. Cool cool, und ohne Furcht. Als ob er überhaupt nie besorgt war, in der Musik nicht ernst genommen zu werden. Damals gab es keine Boy Bands: Gruppen wie The Monkees, New Kids On The Block und Take That waren noch nicht erfunden worden. The Rolling Stones waren nicht Showbusiness oder Popmusik, jedoch auch nicht "old stuff". Sie waren eine Band und das Herz und die Seele des Rock 'n' Roll. Die Ausstrahlung und Power des Sängers wurde, noch bevor der Gruppe legendär.
Die Beatles waren perfekt: Die Haare, die Anzüge, die Melodien. Anders die Stones: die Frisuren wurden schlampiger, die Harmonien unreiner und sie verbeugten sich nicht zusammen. Die Beatles waren zwar auch aufregend und fremd aber mit den Stones war die Botschaft: „Yes, maybe you can do this“.


Es war absolut einzigartig: Ein weißer Musiker trat auf wie ein Schwarzer. Elvis Presley hat es getan. Aber der nächste Kerl der den Negro-Sound drauf hatte war Jagger. Es gab sonst keine anderen weißen Jungs die so performten. Das was wir mit schwarzen Musikern assoziieren geht zurück auf die Kirche: Der Geist lässt den Körper sich bewegen, loslassen von sozialen Beschränkungen, jeder Form von Scham oder Demütigung. Nicht alles unter Kontrolle zu haben: Das alles ist es, was Mick Jagger kommunizierte.

Seine Stimme war Sex. Kein Teenager-Pop-Sex – Hände halten und Flaschendrehen – der Sex in Jaggers Stimme war erwachsen. Und die Lippen, die Lippen, die Hunderte von Frauen getötet haben, verdienen eine Form von Tribut.

Mick Jagger, der vorgestern 68 Jahre wurde, hat diese Ausstrahlung auch im Alter, oder zumindest ist sie im Alter erhaltener als bei anderen, die die gleiche obszöne Menge an Drogen und Alkohol genossen haben. Ja, natürlich, außer Keith Richards...beinahe erstaunlich dass er noch am Leben ist. Kurz gesagt, Sir Michael Phillip Jagger ist, wie nicht jedes andere menschliche Wesen sehr fit im Alter, und noch in der Lage auf die Bühne zu gehen und leidenschaftlich zu rocken, anstatt nur zu spielen, und das seit 50 Jahren.

Happy Birthday, monkey man!

Montag, 22. November 2010

Von Angsthasen und Scharfmachern

Foto: © www.lebedeinekunst.de/juliandahmen
Nach dem Fund einer vermeintlichen Kofferbombe und jüngsten Warnungen vor konkreten Terroranschlägen in Berlin hat die Angst vor einem Terroranschlag in Deutschland eine Debatte um neue Sicherheitsgesetze ausgelöst.

Eine Verschärfung der vorhandenen Sicherheitsgesetze ist jedoch abzulehnen. Der Wunsch nach weiteren Mitteln zur Terrorabwehr darf nicht dazu führen, dass der Rechtsstaat ausgehöhlt wird. Die dem Staat zur Verfügung gestellten Mittel zur Terrorbekämpfung müssen wirksam und verfassungsrechtlich legitimiert sein – das gilt auch für die Vorratsdatenspeicherung.

"Der Staat hat zwar den verfassungsrechtlichen Auftrag, seine Bürger vor Terror zu schützen, jedoch sehen wir die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen nicht“ betont auch der Deutsche Anwaltsverein in einer aktuellen Stellungnahme.


Medienberichten zufolge planen die Innenminister von Bund und Ländern derzeit die Telefon- und Internetdaten wieder für mindestens sechs Monate speichern zu wollen. Erst Anfang diesen Jahres hatte das Bundesverfassungsgericht diese Form der Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig erklärt und deshalb verboten.

Hier wird von Scharfmachern unter dem Deckmantel des Terrors Angstmache betrieben und versucht die Sicherheitslage für schärfere Gesetze zu instrumentalisieren. Die Wiedereinführung der verdachtslosen Speicherung von Telefon- und Internetdaten auf Vorrat ist und bleibt strikt abzulehnen! Viel wichtiger wäre es die vorhandenen notwendigen Sicherheitsbehörden besser zu organisieren, auszustatten und modernisieren.

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„Was tun sprach Zeus, die Götter sind besoffen und der Olymp ist vollgekotzt.“

Donnerstag, 30. September 2010

Neues vom Genetiker..

Menschen aus der Uckermark, sagt Thilo, sind dümmer als Menschen aus Baden-Württemberg. Das ist so, das kann er alles mit Darwin belegen.

Mittwoch, 29. September 2010

Wohnzimmerkonzerte in Piano City

Ein Klavier. Ein Wohnzimmer. Ein Programm, das 45 bis 70 Minuten lang dauert. Ein Freund, der die Eintrittskarten kontrolliert. Und leidenschaftliche Spielfreude. Mehr braucht es nicht um an Piano City teilzunehmen.

Bei der Konzertreihe, eingerahmt in das erste Web 2.0-Klavierfestival, konzertieren am 23. und 24. Oktober 2010 über 70 Hobby- und Profipianisten im eigenen Wohnzimmer in sämlichen Stadtbezirken von Berlin. Bis einschließlich 15. Juli konnte sich mit zwei Youtube-Videos jeder bewerben. Dort sollte man in einer Minute erklären, wer man ist, seit wie vielen Jahren man schon spielt und warum man teilnehmen will. Herausgekommen ist ein sehr spannendes Programm mit teilweise hervorragenden Spielern. Zu hören sein werden viele klassische Stücke, Jazz, chillige Barmusik, Improvisationen oder Swing.

Mehr Infos und Tickets auf www.pianocity-berlin.com

Hier einige Bewerbungsvideos:

















Freitag, 10. September 2010

DNA-Tests im Rechtsstaat

Knapp 1500 Frauen werden derzeit in Hessen aufgefordert DNA-Proben abzugeben. Doch ist die Maßnahme eigentlich rechtsstaatlich in Ordnung? Hunderte Frauen haben sich Medienberichten zufolge inzwischen geweigert und sind jetzt im Visier der Ermittler.

Nach dem Fund eines getöteten Babys starteten die Behörden im hessischen Bad Vilbel einen groß angelegten Massengentest.

Bei einem DNA-Test wird durch einen Wangeninnenabstrich Schleimhautzellen entnommen, anhand derer ein genetisches Muster erstellt wird, das dann mit den Spuren am Tatort verglichen wird.

Doch was ist mit Verweigerern? Die werden automatisch verdächtigt. "Dies widerspricht aber nicht nur den Anforderungen der freiwilligen Erklärung, sondern auch dem im Strafverfahren geltenden Grundsatz der Unschuldsvermutung" sagt die Richterin Dr. Bettina Grengel. Da ein totaler Verzicht auf diese Ermittlungsmaßnahme nicht ernsthaft in Betracht kommen könne werde der Gesetzgeber "(..)deshalb nicht umhinkommen, über kurz oder lang den DNA-Massentest als Zwangsmaßnahme auszugestalten – mit der Folge, dass dann auch erhebliche Rechtsschutzmöglichkeiten für die Betroffenen bestehen müssen." Eine gruselige Vorstellung!

Quelle: Ein sehr lesenwerter Beitrag von Richterin Dr. Bettina Grengel: http://www.lto.de/de/html/nachrichten/2025/keine-alternative-zu-freiwilligkeit-oder-zwang/

Donnerstag, 9. September 2010

Werner Herzog als PLASTIC BAG

Werner Herzog leiht seine Stimme einer Plastiktüte - dem Protagnoisten eines eindrucksvollen Kurzfilms von Ramin Bahrani.

75 Jahre "Palim Palim"

Kaum einer hat den Humor so geprägt wie Dieter Hallervorden. Nun wird der Kabarettist und Komiker 75 Jahre. Seine genialen Gags wie „Ich hätte gern eine Flasche Pommes“ sind legendär und zeitlos.

"Schaut stets denen auf die Finger, die sie in Alles stecken. Besonders gilt dies für Politiker und Nasenbohrer."

Die besten fünf Sketche und ewige Weisheiten zum Geburtstag des Meisters:

Palim Palim

Die Kuh Elsa

Kongo-Otto

Didi der Doppelgänger

Du die Wanne ist voll